Fernsehwissenschaft beschäftigt sich mit der Theorie, Ästhetik und Geschichte dessen, was die Gesellschaft »Fernsehen« nennt. Sie untersucht Inhalte und Programme, erkundet Verfahren und Logiken televisueller Repräsentationen, betrachtet die diskursive Rahmung der Medientechnologie Fernsehen und analysiert die sozialen Praktiken, die es hervorbringt und von denen es hervorgebracht wird. Zugleich muss Fernsehwissenschaft gerade im Zeitalter mobiler TV-Inhalte und webbasierter Rezeption(en), angesichts von Streaming-Plattformen und Video-Portalen auch immer danach fragen, was Fernsehen aktuell ist, was es einmal war und was es noch sein könnte. Sie begreift die eigene Arbeit nicht als Erforschung eines monolithischen, präexistenten Gegenstands, sondern versteht Theorien des Fernsehens als zu reflektierende gesellschaftliche Praxis seiner Konstitution. So geht Fernsehwissenschaft davon aus, dass das Medium durch eine produktive Instabilität, die immer wieder neue, nebeneinander bestehende Formen des Fernsehens hervorbringt, gekennzeichnet ist. In einer solchen multilateralen Perspektive begründet sich das Selbstverständnis von Fernsehwissenschaft als das einer Medienwissenschaft.
Fernsehwissenschaft kann auf eine lange Tradition in der deutschsprachigen Kultur- und Medienwissenschaft zurückblicken und hat – u.a. mit der Serien- und Serialitätsforschung – neue Felder wissenschaftlichen Interesse ausgebildet und mitgeprägt. Ob im Rahmen kulturkritischer Studien oder als Gegenstand der Cultural Studies, ob mit semiotischen und textpragmatischen Ansätzen oder in ökonomischen und politisch-gesellschaftlichen Zusammenhängen betrachtet: Fernsehen ist auf institutioneller, programmlicher wie textueller Ebene ein universell anschlussfähiger Gegenstand, über den sich größere Phänomene und Wandlungsprozesse unserer Medienkultur beobachten lassen. Daher ist der Bedarf an wissenschaftlicher Kommunikation über Fernsehen groß. Die AG Fernsehen widmet sich deshalb der Aufgabe, auf Konferenzen wie der Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft e.V. sowie mit eigenen Veranstaltungen, diesen Austausch anzuregen und den aktuellen Bestand fernsehwissenschaftlichen Arbeitens im deutschsprachigen Raum aufzunehmen.
Die Arbeitsgruppe Fernsehen steht allen GfM-Mitgliedern und Nicht-Mitgliedern offen, die sich mit der Theorie, Geschichte und Analyse von Fernsehen und seiner »Verwandten« sowie angrenzender Fachbereiche befassen. Bei den Jahrestreffen und Workshops der Arbeitsgruppe können laufende Forschungsvorhaben vorgestellt werden. Der gemeinsame Austausch betrifft theoretische Fragestellungen ebenso wie Quellenprobleme und Archivfragen.
Die Arbeitsgruppe tagt zweimal jährlich: zum einen im Rahmen der jeweiligen Jahrestagung der Gesellschaft für Medienwissenschaft, zum anderen auf einem themenspezifischen Workshop. Vorschläge für Workshop-Themen sind jederzeit herzlich willkommen. Zur internen Kommunikation dient eine Mailingliste, in die Interessierte gerne aufgenommen werden.
Kontakt
- Zentrale E-Mail-Adresse der Redaktion des Blog Fernsehmomente: Redaktion@Fernsehmomente.blog
- Zentrale E-Mail-Adresse des Sprecher:innen-Teams der AG Fernsehen: tvagsprechteam@gmail.com
Redaktion & Autorinnen

Medienwissenschaftlerin mit Schwerpunkt Serie an der Schwelle zur Kunst- und Bildtheorie, sowie Fandom- und Partizipationsforschung. @anneganzert

Die Medienwissenschaftlerin verbindet in ihren Forschungen ein medien- und rhetoriktheoretisches Interesse an der zentralen Kategorie des Medialen mit aktuellen und gesellschaftlich relevanten Fragestellungen (etwa zu Trump, Post-TV, Populismus, Terrorismus und der Corona-Pandemie) @anneulrichtv.

AG-Sprecherin, Fernseh- und Medienwissenschaftlerin. Forschung zu Fernsehwissenschaft/wirtschaft, Meme Studies, Mixed Reality, Social Media. @christinepiepiorka

AG-Sprecherin, Fernseh- und Medienwissenschaftlerin. Schwerpunkte in Lehre und Forschung: Filmanalyse und Filmgeschichte, Fernsehwissenschaft und Serienforschung, digitale Medienkulturen. @janazuendel

Medienwissenschaftlerin mit besonderem Interesse an Medienkonvergenzen (Schwerpunkt Fernsehen, Videoplattformen und Streamingdienste) sowie Forschungen zu (Klein-)Kindern und Medien sowie Medienbildung.@drweissmo

Medienwissenschaftlerin mit Forschungsschwerpunkt zum „Verspielten Fernsehen“, sowie Akteur*innen im Digitalen und mediatisierte Körper. @kimhebben
