
In unserer monatlichen Reihe schreiben sechs Autorinnen reihum über aktuelles aus den Fernsehforschung, kleine TV-Beobachtungen und große Streams.
Die aktuellen Autorinnen:
Die Kulturtechnik des Zapping als programm-typische Form
von Monika Weiß @drweissmo Streaming, Videoplattformen und Mediatheken, aber auch soziale Netzwerke machen es den Zuschauenden möglich, sich ‚Fernseh‘-Inhalte quasi Untertan zu machen. Jegliche Serie, jedes Format und alle Sendungen – ausgenommen natürlich live stattfindende Ereignisse, die nur nachträglich rezipierbar sind, wenn man nicht zur richtigen Zeit ‚einschaltet‘ – lassen sich auf diese Weise dem eigenen Alltag und den eigenen Bedürfnissen entsprechend starten und beenden bzw. in Snippets häppchenweise rezipieren (Hebben 2025); eine Freiheit, die niemand mehr missen möchte. Die Folie, anhand derer diese Freiheit gemessen wird, ist das Programmfernsehen, dessen Struktur sich die Zuschauenden im Moment des Schauens anpassen…
WeiterlesenDas Messer im Gaming-Room: Brettspiel in Serie
von Christine Piepiorka (@christinepiepiorka) War es „Oberst von Gatow“ oder „Fräulein Gloria“ mit dem Messer oder dem Kerzenständer? Löse den Mordfall! Ziehe durch die Räume der Villa und spreche jeweils einen Verdacht aus, wer den Mord mit welcher Waffe in welchem Raum begangen haben könnte. Genauso könnte die Rezeptionsanweisung für die Serie The Residence lauten, die eigentlich der Spielanleitung des Brettspiels Cluedo entstammt (erstmals erschienen im Verlag Waddingtons (1948/49) . Was genau bietet die Serie zur Rezeption an und wieviel „Spiel“ ist The Residence? Jede Folge die Frage: was passiert da grade? Die im Jahr 2025 auf Netflix veröffentlichte Miniserie The Residence, produziert von Shondaland unter der kreativen…
WeiterlesenKeep the Snippet Alive: Wenn Serien im Feed weiterleben
von Kim Carina Hebben (@kimhebben) Es ist ein unaufhörlicher Strom: Serienausschnitte, Zitate, Edits, Duette. Was früher im festen Raster eines Programms verankert war, fließt heute durch Feeds und Formate, algorithmisch kuratiert und fragmentarisch rezipiert. Doch das Fernsehen verschwindet nicht. Es transformiert sich entlang einer Denkfigur, die produktiver kaum sein könnte: dem Spiel. Als kulturelles Dispositiv, das Handeln und Beobachten, Regel und Regelbruch, Wiederholung und Variation auf produktive Weise miteinander verschränkt, soll Spiel als kulturelle Praxis menschlicher Weltanordnung gelesen werden (vgl. Adamowsky 2018). Spielen als Kulturtechnik und transformierende Aktivität ist dabei gleichermaßen schöpferischer Prozess, Raum für Erkenntnis und ästhetische Praxis wie…
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